Antrag an den Oberbürgermeister der Stadt Potsdam auf Einberufung einer Einwohnerversammlung im Ortsteil Fahrland auf der Grundlage des § 4 Abs. 1 lit. b in Verbindung mit § 4 Abs. 1 lit. e der derzeit gültigen Hauptsatzung der Landeshauptstadt Potsdam.
Die Einwohnerversammlung soll dazu dienen, dass die Stadt Potsdam die geplanten infrastrukturellen Entwicklungen, insbesondere die kurz- und mittelfristigen, für den Ortsteil Fahrland darstellt. Diese sollen im offenen Dialog mit dem Ziel der Entwicklung eines Masterplans diskutiert werden. Dabei sollen insbesondere folgende Themen erörtert werden: die ausreichende örtliche Versorgung mit Krippen-, Kita-, Hort- und Schulplätzen, die Schulwegsicherung, der Gehwegausbau, weitere Geschäftsansiedlungen (u. a. Apotheke) usw..
Eine ausführliche Darstellung ist auf der Rückseite nachzulesen.
Rückseite: Ausführliche Begründung:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Stadtverordnete der Landeshauptstadt Potsdam,
Fahrland hat von Ende 2014 bis Ende 2016 einen Bevölkerungszuwachs von 18% (von 3.866 auf 4.554 Einwohner_innen) erfahren. Die infrastrukturelle Entwicklung hält mit diesem Wachstum bei weitem nicht Schritt. Mit einer weiteren Zuspitzung ist vor dem Hintergrund der Planung und Umsetzung weiterer Bauprojekte zu rechnen.
Wir fordern daher eine unverzügliche Versorgung mit ausreichend Kapazitäten von Krippen-, Kita-, Grundschul- und Hortplätzen, um dem stetig steigenden Bedarf gerecht zu werden. Zur Behebung der bereits bestehenden Engpässe sind sofortige Maßnahmen durch Übergangslösungen zu treffen, da auch in benachbarten Ortsteilen keine Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Gerade für die Kleinsten unter uns gilt der Grundsatz „kurze Beine – kurze Wege“. Der örtliche Träger Treffpunkt Fahrland e. V. musste seit Ende letzten Jahres bereits über 60 Familien auf der Suche nach Kitaplätzen ablehnen. Die zweizügige örtliche Grundschule Regenbogenschule muss dieses Jahr kurzfristig eine dritte Erste Klasse einrichten. Deshalb braucht Fahrland eine langfristige Erweiterung der Schule und des Hortes auf mindestens drei Züge. Zudem ist die umgehende Errichtung der bereits geplanten zweiten Kita durch die Stadt Potsdam in der Gartenstraße notwendig. Bis zu deren frühestmöglichen Fertigstellungen sind sofortige Übergangslösungen zu schaffen.
Hinzu kommt die dringend notwendige Sanierung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der desolaten Gehwege, der nicht vorhandenen Radwege sowie der unzureichenden Schulwegsicherung. Zur Vermeidung zusätzlichen Individualverkehrs in Richtung Innenstadt ist zudem dringend eine deutliche Verbesserung der ÖPNV-Anbindung notwendig sowie eine bessere ÖPNV-Anbindung an die nördlicheren Ortsteile Satzkorn, Kartzow, Uetz-Paaren und Marquardt. Auch die Unterstützung der Stadt beim Ausbau der örtlichen Nahversorgung ist zwingend erforderlich. Am Dringlichsten sind dabei eine Erweiterung des Supermarktangebotes, eine Apotheke und eine Drogerie.
Wir fordern Sie als gewählte Volksvertreter_innen auf, einen Fahrplan für Fahrland zu entwickeln, der die sich abzeichnende negative Entwicklung zu einer Schlafstadt zugunsten eines nachhaltigen, lebendigen und lebenswerten Potsdamer Ortsteils korrigiert.