Folgende Nachricht haben wir in der Online-Beteiligung an die Landesverwaltung gesandt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe Ihren LNVP-Entwurf studiert und möchte dazu im Namen der Bürger_innen-Initiative Fahrland einige Fragen stellen:
Sie planen im Verkehrsangebot ab Dezember 2022 folgende Änderungen:
„RB21 stellt eine neue Direktverbindung zwischen Potsdam und Berlin-Gesundbrunnen über Berlin-Spandau mit neuem Halt in Wustermark (Elstal West) her. Die Leistungen der bisherigen RB13 gehen darin auf. Der Haltepunkt OT Wustermark wird nur durch RE4 angebunden. Die Anschlussverknüpfung von RE 4 und RB 21 wird in Dallgow-Döberitz hergestellt.“ (S. 96)
Es freut uns sehr, dass es eine neue Direktverbindung zwischen Potsdam über den Norden heraus nach Berlin über Berlin-Spandau herein geben soll. Einen entsprechenden Antrag hatte ja auch bereits die Stadtverordnetenversammlung Potsdam gefasst.
Damit einher geht, dass die neue RB21 über die Bahnhöfe Marquardt und Priort geführt wird. Leider steht im LNVP nicht mit drin, ob diese dann auch immer dort mit halten wird? Die beiden Bahnhöfe decken ein potentielles Einzugsgebiet von über 20.000 Menschen ab (mit den Potsdamer nördlichen Orts- und Stadtteilen inkl. dem dann entstehenden Krampnitz sowie dem südlichen Havelland).
Leider ist der Bahnhof Marquardt bisher jedoch nicht ausreichend ertüchtigt. Entsprechende Planungen will die Stadt Potsdam ab 2018 beginnen. Geplant und dringend notwendig ist ein Bahnhof mit P&R- und Bike&Ride-Plätzen (sowohl auf östlicher und westlicher Seite für die Erreichbarkeit) sowie ein behindertengerechter Umbau und die Einrichtung einer Buswendeplatte zur Anbindung an den ÖPNV auf östlicher Seite. Damit einher sollte auch eine Ertüchtigung der umliegenden Radwege erfolgen, die jedoch leider vom Land im Moment verworfen wurden (L92).
Damit ist der Bahnhof Marquardt in der Lage, zu einer Mobilitätsdrehscheibe des Potsdamer Nordens zu werden, vor allem mit der geplanten Ertüchtigung der Strecke in Ihrem LNVP und der damit verbundenen schnellen Anbindung an Berlin und Potsdam. Dies könnte auch die weitere Überlastung der B273 und der B2 vermeiden.
Neben der Ertüchtigung des Bahnhofs für die bisher nicht ausreichend gegebene Erreichbarkeit ist dafür natürlich elementar die ebenfalls notwendige Ertüchtigung der Strecke. Momentan hält dort einmal in der Stunde ein Zug, der für gewöhnlich von Potsdam nach Wustermark pendelt sowie wenige Male täglich auch bereits in Berlin-Friedrichstraße beginnt. Damit ist das Angebot (auch in Verbidnung mit der sehr schlechten Erreichbarkeit des Bahnhofs) im Moment nicht sonderlich attraktiv.
Nun zu unseren konkreten Fragen:
– Ist es geplant, dass die neue RB21 jedes Mal in Marquardt und auch in Priort halten wird? Dies ist aus unserer Sicht dringend notwendig.
– Wie häufig soll die neue RB21 verkehren? Der momentan nur stündliche Verkehr ist werktags ist nicht ausreichend, ein 30-Minuten-Takt wäre dringend zu empfehlen.
– Wird es weiterhin im Berufsverkehr Züge geben, die von da aus bis Berlin-Friedrichstraße durchfahren (Berlin/Friedrichstraße-Potsdam-Marquardt-Priort-Elstal-Berlin/Spandau-Berlin/Gesundbrunnen), um die Anbindung in beide Richtungen zu gewährleisten? Falls dies nicht der Fall ist, wird es Anschlussverbindungen in Potsdam-Hauptbahnhof mit kurzen Umsteigezeiten geben?
Sollten unsere Fragen negativ beantwortet werden, bitten wir um Aufnahme der Hinweise in die Überarbeitung des LNVPs.
Darüber hinaus erbitten wir eine zeitnahe Beantwortung unserer Fragen. Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Tina Lange für die BI Fahrland