Eingeladen hatte der Beigeordnete für Soziales, Jugend Gesundheit und Ordnung der Stadt Potsdam, Herr Mike Schubert, zusammen mit der Beigeordneten für Bildung, Kultur und Sport, Frau Noosha Aubel.
Thema: Kinderbetreuung, Versorgung mit Kita-, Hort- und Schulplätzen im Ortsteil Fahrland
Die Veranstaltung war in der Einwohnerversammlung vom 18.07.2017 zugesagt worden, damit die Stadt die Bewohner von Fahrland zu den oben genannten, dringenden Themen über den aktuellen Planungsstand auf dem Laufenden hält.
Anwesend im Gremium waren neben den beiden Beigeordneten der Stadt Potsdam
- Herr Richter, Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service
- Herr Tölke, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie
- Herr Dr. Pokorny aus der Abteilung Statistik
- Herr Wartenberg, Ortsvorsteher Fahrland
- Herr Liebe, Geschäftsführer des Treffpunkt Fahrland e.V.
Ebenfalls im Publikum vertreten waren Frau Lewerenz (Schulleiterin der Regenbogenschule), Frau Schallau, (Hortleitung), Frau Döpke (Kitaleitung), Anja Matz (Schulelternsprecherin) sowie weitere Vertreter des Ortsbeirates, des Trägervereins, der Bürger_innen-Initiative, der Kita, Tagesmütter, Pressevertreter_innen und selbstverständlich zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger. Der Hortraum war mit ca. 70 Personen gut gefüllt.
Nach der allgemeinen Begrüßung durch Herrn Wartenberg und Herrn Schubert stellte Herr Pokorny die aktualisierte Bevölkerungsprognose der Stadt Potsdam in kurzen Zügen vor.
Daraus ergibt sich, dass die Gesamtbevölkerung von Potsdam im Zeitraum 2017 bis 2035 auf ca. 220.000 Einwohner und bereits 2020 auf 184.504 Einwohner anwachsen wird. Im Vergleich zur alten Prognose ist dies allein 2020 schon ein zusätzliches Plus von 6.756 Menschen, die natürlich nicht nur hier wohnen werden, sondern auch Infrastruktur in allen Bereichen brauchen.
Frau Aubel übernahm die Prognose von Herrn Pokorny und erläuterte, welcher zusätzliche Bedarf an Schulplätzen daraus für den Potsdamer Norden, speziell für Fahrland resultiert.
Für die Regenbogenschule Fahrland geht die Stadt Potsdam konkret von der folgenden Entwicklung aus:
Schülerzahlen (1.-6. Klasse):
- 2017/2018: 306 (13 Klassen)
- 2018/2019: 340 (14 Klassen)
- 2019/2020: 368 (15 Klassen)
- bis 2023/2024: 450 (18 Klassen)
Die Schule wird also ab sofort dauerhaft auf drei Züge pro Jahr aufwachsen, was eine komplette Erweiterung nötig macht, denn schon jetzt ist die Schule überfüllt.
In enger Absprache mit der Schul- und Hortleitung sowie dem Treffpunkt Fahrland e.V. hat sich die Stadt mit allen Betroffenen darauf verständigt, dass die Unterbringung der voraussichtlich auch wieder 3-zügigen 1. Klasse zum Schuljahr 2018/2019 nochmals in den bestehenden Räumlichkeiten stattfinden soll. Viele Bürger_innen wollen das jedoch noch nicht hinnehmen und schlugen beispielsweise einen einfachen Übergangscontainer für 1 Jahr vor, um zusätzliche Räume zu schaffen. Diese Möglichkeit wird nun erfreulicher Weise von der Stadt geprüft.
Spätestens zum Schuljahr 2019/2020 soll auf dem freien Grundstück neben dem Hortspielplatz ein großzügiges Übergangsmodul bereitstehen. Sobald dies fertig ist, beginnen in 4 Bauabschnitten in der Schule und Turnhalle die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten, die bis zum Schuljahr 2025/26 andauern werden. Ungünstig ist hierbei, dass nach der aktuellen Planung erst die alte marode Einfeldturnhalle Anfang 2024 abgerissen werden soll, bevor dann 1,5 Jahre an der neuen Zweifeldhalle gebaut wird. Dies wird seitens der Bürger_innen kritisch betrachtet und die Verwaltung prüft, welche Alternativen es geben kann bzw. wie in der Zeit im Zweifel kreative Sportlösungen gefunden werden können.
Für den gesamten Erweiterungsprozess wurde eine enge Abstimmung mit der Schule, den schulischen Gremien und dem Träger Treffpunkt Fahrland e. V. sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung zugesagt.
Ebenfalls zugesagt wurde, dass die Regenbogenschule in die für April 2018 geplante Überarbeitung des stadtweiten Schulwegsicherungskonzeptes explizit mit einbezogen wird, und zwar sowohl fußläufig von der Döberitzer Str. oder Am Friedhof kommend als auch mit dem Auto, dem Bus oder zu Fuß von der Ketziner Str. kommend.
Auch die Einbeziehung der Planung einiger Parkplätze sowie einer PKW-Wendeschleife in die Erweiterungspläne wurde zugesichert.
Es wurde mitgeteilt, dass auch für Krampnitz geprüft wird, ob eine neue Grundschule dort ausreicht oder sogar 2 eröffnen werden. Außerdem sollen dort 3-4 Kitas und eine weiterführende Schule entstehen. Sowohl Schule als auch Kita sollen bereits fertig sein, wenn die 1. Menschen dort einziehen, wurde zugesichert, um die Probleme vor Ort nicht zu verschärfen.
Auch das aktuelle akute Problem fehlender wohnortnaher Schulplätze für die Sekundarstufe I wurde angesprochen, da Fahrländer Kinder zu weit weg von den wohnortnächsten Schulen wie der Da-Vinci-Gesamtschule wohnen und infolgedessen oft durch die komplette Stadt z. B. zur Steuben-Gesamtschule ins Kirchsteigfeld fahren müssen. Die Verwaltung prüft die Eröffnung einer einmaligen sechsten 7. Klasse mit expliziten Plätzen für Kinder aus den nördlichen Ortsteilen. Dies würde die Lage deutlich entspannen , bis die 2. nördliche Gesamtschule in der Pappelallee Nähe im Schuljahr 2019/20 (zunächst im Container) startet. Dauerhaft geht eine Erweiterung der Da-Vinci auf 6 Züge jedoch keinesfalls.
Im Bereich Kitas in Fahrland wurde mitgeteilt, dass der Container mit 60 Plätzen auf Grund von Verzögerungen erst zum 01.06.2018 öffnen kann und dass aber das notwendige Personal bereits gefunden wurde. Laut aktuellem Stand bleiben allerdings 27 Fahrländer Kinder akut unversorgt, der Kita-Tipp ist hier bemüht um Lösungen.
Der Bau der 2. Kita in Fahrland Gartenstraße/Mühlenring in kommunaler Hand schreitet hingegen voran: Die Planungen sind fast abgeschlossen und man plant die Eröffnung spätestens zum neuen Kitajahr im September 2019 mit 120 Plätzen. Dabei wird in Modulbauweise geplant, was schneller geht und flexibler ist, dafür kann der Bau jedoch nur 20-40 Jahre stehen.
Darüber hinaus werden seitens der Verwaltung auch die Gespräche mit Semmelhaack zum Bau der dritten (privaten) Kita fortgeführt. Genauere Pläne sind hierzu noch nicht bekannt, aber es werden auch mindestens 120 Plätze. Seitens der Bürger_innen wurde angeregt, nicht das angedachte Modell der 240 Plätze zu favorisieren, sondern durchaus auch das kombinierte Modell Kita-Seniorenheim in Erwägung zu ziehen, da auch diese Bevölkerungsgruppe in Fahrland wächst und Infrastruktur braucht und daher Beachtung finden muss.
Das war in Kurzfassung alles, wenn noch Fragen offen sind schreibt uns oder kommentiert hier drunter, wenn ihr weitere Infos habt.
Hier gibt es auch noch den die Präsentation der Stadt mit allen Zahlen als Download: Verwaltungspräsentation BV Fahrland 01022018_2.