Fahrland begeht 2022 seine 825-Jahr-Feier. Der Ortsbeirat hatte sich anlässlich dieser Feierlichkeiten überlegt, ein eigenes Wappen für Fahrland entwickeln zu lassen. Der dazu im März durchgeführte Wettbewerb im Ortsteil brachte ein klares Ergebnis: Es gab insgesamt 1.171 abgegebene Stimmen, von denen 1.162 Stimmen (99%) gültig waren. Davon entfielen auf Vorschlag 1 (Fisch und Pflug in rot-gold) 48 Stimmen (4%), Vorschlag 2 (Fisch und Pflug in rot-gold-blau) erhielt 45% mit 528 Stimmen. Damit konnte Vorschlag 3, die Mühle auf dem Wasser mit den Apfelblüten, mit 588 Stimmen insgesamt 50% für sich verbuchen. Während der Auszählung im Bürgerverein blieb es lange Zeit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, doch am Ende setzte sich die Mühle doch klar als Sieger durch.
Wir freuen uns über die große Beteiligung und das damit signalisierte große Interesse für das Wappen. Nun wird der Ortsbeirat das Votum der Bürger*innen noch formal beschließen und der Heraldiker Uwe Reipert wird dann die Reinzeichnung vornehmen sowie die Eintragung in die „Deutsche Ortswappenrolle“. Wappen repräsentieren ihren Ort durch prägende Symbole und tragen so zur stärkeren Identifikation mit dem Wohnort bei. Sie regen an, sich mit dem Ort und seiner Geschichte auseinanderzusetzen und schaffen ein Zugehörigkeitsgefühl. Gleichzeitig sind sie auch ein Aushängeschild des Orts mit hohem Wiedererkennungswert. Fahrland hat sich für die Bockwindmühle entschieden. Sie erinnert neben den anderen früheren Mühlen an die noch heute in Fahrland existierende Mühle und deutet indirekt auch auf den Haupterwerbszweig Landwirtschaft hin. Damit verbindet sich jedoch auch der Auftrag der Fahrländer Bürger*innen, diese unter Denkmalschutz stehende Mühle mit Unterstützung der Landeshauptstadt weiterhin zu erhalten, was derzeit jedoch leider ungewiss ist.
Die Apfelblüten sind außerdem ein Symbol für den zeitweise bedeutsamen Obstanbau sowie die Naturschönheiten der hiesigen Kulturlandschaft. Die Bedeutung der umgebenden Seenlandschaft wird durch die Wellenteilung hervorgehoben. Gleichzeitig präsentiert das Wassersymbol indirekt den zu allen Zeiten bedeutsamen zweiten Haupterwerbszweig, die Fischerei. Der Wappenschild ist ausschließlich in den Farben des Postdamer Stadtwappens Rot und Gold gehalten und unterstreicht somit die Zugehörigkeit als Ortsteil.
Unser neues Wappen wird zur 825-Jahr-Feier im nächsten Jahr feierlich eingeweiht, dazu planen wir auch die Aufstellung von Ortseingangsschildern.
Tina Lange, Mitglied des Ortsbeirates und Initiatorin des Projekts